Geschichte

ES IST EIN BRAUCH VON ALTERS HER...

 

Der Tambourenverein Gerliswil-Emmen wurde am 23. Februar 1929 im Restaurant Gerliswil gegründet. Bereits im folgenden Jahr 1930 nahmen erstmals sieben Tambouren an der Fasnachtstagwache teil. An der ersten Gründungsfeier 1931 im Saale des Gasthauses Emmenbaum zählte der Verein bereits über 100 Aktiv- und Passivmitglieder. Der finanzielle Erfolg des Abends ermunterte zur Anschaffung von Basler Trommeln. Auch der erste Gerliswiler Fasnachtsumzug wurde 1932 von den Tambouren organisiert. Die Route führte von der Sprengi nach Rothenburg zurück nach Gerliswil und über Reussbühl und die Hinteremmenweid wieder zurück zur Sprengi. Im gleichen Jahr wurde der Tambourenverein Gerliswil in den Schweizerischen Tambourenverband aufgenommen.

 

EIN ERSTES BANNER

 

Im August 1933 besuchte der Verein erstmals ein Eidgenössisches Tambourenfest und schloss nach ungewohnt strengem Probenbetrieb mit dem siebten Rang in der Kategorie B ab. Am 6. September 1936 wurde unter der Patenschaft des Tambourenvereins Luzern das erste Banner geweiht. Im folgenden Jahr stellte der Tambourenverein Gerliswil erstmals eine maskierte Gruppe für den Luzerner Fritschiumzug am Schmutzigen Donnerstag, wobei der Kassier dem Umzugskomitee für die Mitwirkung den Betrag von 70 Franken abzuliefern hatte.

 

AN DER LUZERNER FASNACHT

 

Für eine Gage von 300 Franken wollte man 1951 wieder am Luzerner Fasnachtsumzug teilnehmen. Dieser Vorschlag wurde in Luzern nicht akzeptiert. Mit der Unterstützung des Tambourenvereins Luzern wurde 1952 ein nochmaliger Vorstoss für die Berücksichtigung an den Luzerner Fasnachtsumzügen gestartet. Diesmal klappte es. Zeichenlehrer Josef Elias entwarf das heute wieder aktuelle Sujet "Emmen wird Stadt vor Kriens". 1953 wirkte der Tambourenverein Gerliswil an der Einweihung des Gersagschulhauses mit, wobei die Betrachter des Festspiels erstmals auf die grosse Wirkung von Trommeleinlagen als markante Spielakzente aufmerksam gemacht wurden.

 

GRÜNDUNG DER PFEIFERGRUPPE

 

1962 beschloss man, den Tambouren eine Pfeifergruppe anzugliedern. Am 10. Juli fand im Meierhöflischulhaus die erste Pfeiferprobe statt. Mit sechs ins Aktivkorps aufgenommenen Pfeifern wurde am 13. Januar 1963 anlässlich der 34. Generalversammlung das Pfeiferkorps offiziell gegründet. Stolz wurde an den Fasnachtsveranstaltungen erstmals mit einer zwölf Mann starken Pfeifergruppe aufgetreten. Durch Angliederung der Pfeifergruppe gewann der Verein in jeder Beziehung. Auch für die Fasnachtsauftritte ergaben sich durch den Einbau einer zweiten Gruppe ins gleiche Sujet neue grosse Möglichkeiten. Erstmals nahm man am Tambourenfest in Erlinsbach nebst der Sektionskonkurrenz für Tambouren auch als Tambouren- und Pfeifersektion am Wettkampf teil. Der ehrenvolle zweite Rang in der Tambourenkonkurrenz Kategorie A und der glanzvolle erste Rang im Gemischten Wettstreit mit elf Tambouren und zwölf Pfeifern stellte die Fachwelt vor Rätsel, da bis anhin eine Pfeifergruppe Gerliswil noch kaum jemandem bekannt war.

 

DIE PAUKEN KOMMEN

 

Die 70er Jahre waren geprägt durch viele Teilnahmen an Tambourenfesten und Jubiläumsfeierlichkeiten. 1978 unternahm das neugegründete Emmer Fasnachtskommitee einen Anlauf zur Durchführung einer eigenen Emmer Fasnacht. Am ersten Umzug nahm auch der Tambourenverein Gerliswil teil. Am Jubiläumsabend vom 5. Mai trat der Verein erstmals mit modernen Rhythmusstücken auf. Das Repertoire wurde ständig ausgebaut, und an der 56. Generalversammlung vom 6. September 1985 wurde mit der Aufnahme von zwei Paukisten offiziell das Paukistenkorps des Tambourenvereins Gerliswil gegründet. Dabei musste die Vereinsführung aber auch erste Schwierigkeiten erkennen mit der Doppelspurigkeit des Repertoires, da an den Tambourenfesten die traditionellen Balser Märsche gleichwohl gespielt werden mussten. Aus diesen Gründen wurde es für den Verein immer schwieriger, an die früheren Erfolge an den Tambourenfesten anzuknöpfen. Das 25järige Bestehen des Pfeiferkorps wurde 1987 gefeiert. Das 60-Jahr-Jubiläum 1989 im Zentrum Gersag mit der Teilnahme vieler befreundeter Gruppen blieb allen Beteiligten und Gästen in bester Erinnerung. 1991 folgte eine weiterer Grossanlass, der Zentralschweizerische Jungtambouren- und Jungpfeifertag in der Kaserne Emmen.

 

DIE NEUE UNIFORM

 

28 Jahre sind seit der letzten Uniformweihe vergangen. Es wurde nun wirklich ein Muss, eine neue Uniform zu beschaffen. Am 4. Juni 1994 konnte das neue Ehrenkleid nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden und mit einem Festanlass eingeweiht werden. Als letztes grosses Highlight in der Vereinsgeschichte des Tambourenvereins Gerliswil gilt das 22. Eidgenössiche Tambouren- und Pfeiferfest in Solothurn 1998. Dank einem grossartigen Probeneinsatz konnte der Verein in der Höchstkategorie der Gemischten Sektionen den 10. Rang erzielen. Aufgeschlossen auf die starken Basler Vereine, konnten alle Innerschweizer Vereine geschlagen werden. Dieses Erlebnis knüpfte an eine lange Wettstreit-Tradition an. Aus Platzgründen kann hier nicht die ganze, ausführliche Chronik abgebildet werden. Bei Interesse kann aber die Chronik beim Tambourenverein bestellt werden!

 

MARKSTEINE AUS DER GESCHICHTE

 

1968 Einladung an die Fasnacht in Paris, 1979 Fasnacht Le Mans, 1988 Welt-Wirtschaftsforum in Davos. 3. Ränge an den Eidgenössichen Tambourenfeste in Solothurn (1970), Visp (1974). 1. Ränge an den Zentralschweizerischen Tambourenfeste in Erlinsbach (1964), Stans (1968). 3. Ränge: Schwyz (1972), Biberist (1976).

 

GRÜNDUNGSMITGLIEDER

 

Josef Gilli, Alois Bächler, Gody Reinhard, Alois Lehmann, Xaver Bürgisser